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Das Finanzamt Bad Kreuznach stellt sich vor

Das heutige Dienstgebäude

Das heutige Dienstgebäude

Die Stadt Bad Kreuznach liegt an der unteren Nahe, nur wenige Kilometer unterhalb der Stelle, wo der Fluß das nordpfälzer Porphyrmassiv durchbricht und wo der bekannte Rheingrafenstein von Bad Münster am Stein und die Steilwand des Rotenfels aufragen. Sie ist umgeben von Hügeln, deren Südhänge für ihren guten Wein bekannt sind. Bad Kreuznach liegt auf geschichtsträchtigem Boden. Schon die Kelten waren hier ansässig, was sich aus zahlreichen Bodenfunden ergibt. Keltisch ist auch der Name der Stadt Bad Kreuznach: Er geht auf "Cruciniacum" zurück, was soviel bedeutet wie "Heim des Crucinius, Ort des Crucinius". In römischer Zeit war Bad Kreuznach ein bedeutendes Landstädtchen (Vicus). Mit seiner "Palastvilla" besaß es die prunkvollste römische Villa, die man bis jetzt nördlich der Alpen kennt. Zwei große Mosaike, die man ausgegraben hat, das "Gladiatorenmosaik" und das "Okenanusmosaik" bilden heute die bedeutendsten Ausstellungsstücke in dem Museum "Römerhalle", das unmittelbar am Gelände der ehemaligen Villa liegt. In spätrömischer Zeit wurde in Cruciniacum ein Kastell errichtet, ein Zwillingskastell zu demjenigen von Alzey. 

Das Finanzamt Bad Kreuznach ist mit der keltisch-römischen Zeit der Stadt insofern verbunden, als die "Kunst am Bau" aus einem monumentalen Steinbogen in antiker Form aus römischer Travertin besteht, und ein ehemaliger Vorsteher des Finanzamts einen Teil seiner Freizeit mit der Erforschung und Deutung keltischer Orts- und Flußnamen verbringt. Übrigens deutet einiges darauf hin, dass der Erbauer der Kreuznacher Palastvilla der Steuerpächter der Region war, also sozusagen der "römische Finanzamtsvorsteher" von Bad Kreuznach. 

Mit dem Zusammenbruch der römischen Herrschaft am Rhein und somit auch an der Nahe wurde aus dem ehemals römischen Kastell Cruciniacum ein fränkisches Hofgut. Dieses Hofgut war im Besitz des fränkischen Königshauses und wurden wahrscheinlich im 10. Jahrhundert n . Chr. an die Grafen im Nahegau übertragen.

Im Jahre 1045 schenkte Kaiser Heinrich III. die Besitztümer an der Nahe dem Bischof von Speyer. Um 1105 ging dann dieser Besitz als Lehen an die Sponheimer Grafen über. Die von diesem Geschlecht angelegte Stadt erhielt am 09.01.1290 Stadtrechte von König Rudolf von Habsburg. Somit kann Bad Kreuznach 1990 bereits auf 700 Jahre Stadtrechte verweisen. Nach dem Aussterben der Sponheimer Grafen 1437 kam Bad Kreuznach zur Kurpfalz, Pfalzsimmern und Baden. Die Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts gingen an der Entwicklung der Stadt nicht spurlos vorbei. 1792 / 1793 besetzten die Franzosen die Stadt und verwalteten sie 20 Jahre lang. Danach folgte eine kurze bayerische - österreichische Verwaltung. 1816 wurde Kreuznach Sitz das preußischen Landrats des Kreis Bad Kreuznach. Nahe den Gemarkungsgrenzen wurden bayerische und hessische Schlagbäume errichtet. Das Einzugsrecht wurde unter Preußen, Bayern und Hessen aufgeteilt. Erst die Verwaltungsreform 1969 sorgte wieder für klare Verhältnisse, die sich auch in geographischer Hinsicht niederschlug. Die territoriale Verwaltungsreform 1669 / 1970 brachte diesbezüglich einschneidende Veränderungen. Aus den Landkreisen Alzey, Bingen, Birkenfeld, Kusel, Rockenhausen und Simmern kamen 32 Gemeinden zum Kreisgebiet dazu: 5 Gemeinden wurden an den Landkreis Mainz-Bingen und 2 Gemeinden an den Landkreis Bad Kreuznach aus 8 Verbandsgemeinden und 2 verbandsfreien Städten. Der Kreis vereinigt insgesamt 119 Gemeinden. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhundert läutete der geheime Hofrat Dr. Prieger die Badegeschichte der Stadt Kreuznach ein. Schon seit Jahrhunderten war bekannt, dass aus den Porphyspalten im Nahetal oberhalb der Stadt Sole ausströmte. Bereits im Mittelalter wurde sie eingesotten und zu Salz weiterverarbeitet. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts nahm die Bedeutung der Salzgewinnung ab, dafür wurde die Heilkraft der Mutterlauge erkannt. Bad Kreuznach entwickelte sich schnell zu einer weltbekannten Badestadt, deren Bedeutung auch heute noch Bestand hat. Quellen wurden gebohrt, Bade- und Trinkkuren wurden angeboten, von der Möglichkeit der Inhalation konnte Gebrauch gemacht werden, das gesamte Kurviertel mit Kurhaus und verschiedenen Rehabilitationszentren wurden bis zum heutigen Stand ausgebaut und werden auch ständig erweitert.

Das Finanzamt liegt ebenfalls in unmittelbarer Nähe des Kurviertels, des Kurparks und der Roseninsel, deren Ruhe und landschaftlich schöne Lage direkt an der Nahe gelegen sicherlich mit zur Geneseung der Patienten beitragen. In diesem Zusammenhang darf auch das milde Klima, die niederschlagsarme Gegend und die reizvolle Lage an der Nahe nicht außer Acht gelassen werden. Mit dem Salinental verfügt Bad Kreuznach über weitere Erholungsmöglichkeiten. Die Gradierwerke mit Sole-Zerstäubungsanlage sind teilweise noch in Betrieb. Auch hier finden sich Reha - Zentren und Altenheime, deren Bedeutung weit über die Grenzen der Stadt hinausgeht. Nicht zu Unrecht bezeichnet man Bad Kreuznach auch als die Stadt der Rosen und Nachtigallen.

 

Bad Kreuznach stand auch als Tagungsort politischer Begegnungen des öfteren im Mittelpunkt. 1958 wurde es Schauplatz der ersten Begegnung von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer; hier legten sie das Fundament eines neuen Europas. Sein Kern bildete die deutsch-französische Aussöhnung. Diesem Aufruf widmen sich Stadt und Bürgerschaft schon seit über 25 Jahren mit einer Partnerschaft zu Bourg-en-Bresse in Frankreich. Weitere politische Begegnungen folgten in Bad Kreuznach. Das letzte deutsch-französische Treffen fand im Jahre 1988 zwischen Francois Mitterand und Helmut Kohl statt. Außer der Partnerschaft zur Bourg-en-Bresse in Frankreich wird derzeit eine Brücke der Städtefreundschaft zur brandenburgischen Stadt Neuruppin, der Geburtstagsstadt Theodor Fontanes, geschlagen.

Bad Kreuznach bilden an der Nahe einen Knotenpunkt, der sich auf viele Bereiche auswirkt. Auf kultureller und schulischer Ebene ist es ebenso Mittelpunkt dieser Region wie auch auf dem sportlichen Sektor. Landesleistungszentren sind ebenso angesiedelt wie eine breit gefächerte Palette des gesamten Sportes, aus der Trampolinturner und Hockeydamen noch überregional herausragen. Seit je her sind eine Reihe großer Weingüter in Bad Kreuznach heimisch, die von hier aus den Nahewein weiterverkaufen und mit Straußwirtschaften viele Fremde anlocken. Handel und vor allem Industriebetriebe machen die Stadt für Pendler zum Mittelpunkt ihrer Arbeitstätigkeit und liefern eine Reihe ihrer Produkten bis in die entferntesten Winkel der Erde. Auch sind Bad Kreuznach Firmen bei der Ausstattung der NASA mit Objektiven beteiligt gewesen. Aber nicht nur renommierte Firmen sind in Bad Kreuznach ansässig. Auch eine Reihe von Behörden, 3 Krankenhäuser, Pflegeheime und sonstige Verwaltungen bieten vielen Einheimischen und Pendlern Arbeit und Brot. Verkehrsmäßig ist Bad Kreuznach durch Bahnverbindungen und ein gut ausgebautes Straßennetz erschlossen. Allerdings bringt der zunehmende Verkehr vor allem den Pendlern mehr und mehr Probleme. Der Ausbau der um Bad Kreuznach führenden B 41 könnte einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung der gesamten Verkehrssituation mit sich bringen.

Der Kreuznacher Jahrmarkt ist ein beliebtes Volksfest und gilt als größte Kirmesveranstaltung zwischen Nahe, Saar, Mosel und Rhein.

Unter die in Bad Kreuznach ansässigen Behörden reiht sich das Finanzamt mit seinen derzeit 240 Bediensteten nahtlos ein. Es umfasst 10 Sachgebiete, die zentrale Finanzkasse und Kfz-Steuerstelle befindet sich seit 1979 in Idar - Oberstein, die Großbetriebe werden vom Finanzamt Mainz geprüft, Erbschaftsteuer wird vom Finanzamt Koblenz erhoben, Steuerfahndung und Bußgeld- und Strafsachenstelle für Bad Kreuznach haben ihren Sitz beim Finanzamt Mainz. Die Bausachverständigen betreuen neben Bad Kreuznach die Finanzämter Idar-Oberstein, Simmern, Bingen und zum Teil Mainz. Der amtl. landwirtschaftliche Sachverständige ist für Bingen und Bad Kreuznach zuständig. Zunehmend machen auch beim Finanzamt Bad Kreuznach immer mehr Bedienstete von einer Teilzeitbeschäftigung und der Altersteilzeit Gebrauch.

Das Steueraufkommen liegt mittlerweile bei über 800 Mio DM. Womit Bad Kreuznach in dieser Hinsicht unter die ersten 10 Finanzämter des Landes Rheinland-Pfalz eingereiht werden kann.

Das Finanzamt Bad Kreuznach wurde nach Erlass der AO 1919 und der Erzbergerschen Finanzreform 1920 als selbständige Behörde ins Leben gerufen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Steuern von einer Veranlagungskommission bei den Landratsämtern bearbeitet und eingezogen. 1920 wurden also erstmals amtseigene Räumlichkeiten bezogen. Dabei diente das frühere Hotel Terminus nach kurzem Umbau als erstes Amtsgebäude. Insgesamt standen 35 Räume und 6 Mansarden zur Verfügung. Bedingt durch die steuerliche Entwicklung waren die Räumlichkeiten 1932 zu eng geworden. Mit einem Personalbestand von 73 Bediensteten wurde das Finanzamt am 10.09.1932 in die Ringstraße 10, in eine ehemalige Trainkaserne, die 1922 für die französischen Besatzungstruppen errichtet worden war, verlegt. Nach dem Umbau in den Jahren 1931/32 speziell für das Finanzamt Bad Kreuznach konnten diese Räume bezogen werden. Zur der damaligen Zeit bestand das Finanzamt aus einem Haupt- und einem Nebengebäude, Während des 2. Weltkrieges hat das Finanzamt nur geringfügig Schaden genommen, was wohl auf die Lage am Rande des Stadtgebiets zurückgeführt werden kann.

Im Jahre 1953 wurde der Dachausbau im nördlichen Gebäudeteil vorgenommen. Dadurch konnten 10 weitere Räume gewonnen werden. 1955 wurde auch der südwestliche Gebäudeteil ausgebaut, wodurch nochmals zusätzlich 10 Räume entstanden. Im gleichen Jahr wurde die Finanzkasse erweitert und modernisiert. Zusätzlicher Raumbedarf entstand im Laufe der Zeit durch weitere Personalverstärkung. Ein Erweiterungsbau wurde 1967 fertig gestellt und konnte bereits zum 01.03. jenes Jahres bezogen werden. Durch die Zentralisierung der Finanzkasse wurde 1978 die Kraftfahrzeugsteuerstelle an das Finanzamt Idar-Oberstein abgeben. 1979 wurde auch von Idar-Oberstein die Finanzkasse übernommen. 

Das baufällige gewordene und veraltete Dienstgebäude musste im Herbst 1979 abgebrochen werden. Der dadurch notwendig gewordene Neubau konnte 1980 begonnen und nach knapp dreijähriger Bauzeit 1983 abgeschlossen werden. Während dieser Zeit war ein großer Teil des Amtes provisorisch in dem Gebäude des ehemaligen Elektrizitätswerkes untergebracht, dessen "Wahrzeichen" aus einem hohen, schiefen Schornstein bestand. Am 15.03.1983 wurde das neue Finanzamtsdienstgebäude bezogen. Nach Renovierung des bisherigen Anbaus zog als letztes Sachgebiet auch die Bp-Stelle (Bezirks-Bp) in die Ringstraße 10 ein. Ab diesem Zeitpunkt sind alle Sachgebiete wieder unter einem Dach vereint.

Beim Finanzamt Bad Kreuznach haben sich Kantinenverein und Finanzsportgemeinschaft zu einer festen Größe etabliert. Der Kantinenverein sorgt für das leibliche Wohl und ist bestrebt, Frühstück und Mittagessen möglichst günstig für alle Bediensteten anzubieten. Die Finanzsportgemeinschaft unterhält auf sportlichem Sektor neben der Abteilung Allgemeinsport auch eine Fußballmannschaft, die im Jahre 1971 nicht nur das Turnier der Finanzämter gewinnen konnte, sondern auch im Jahre 1990 trotz einer gewissen Überalterung ohne Niederlage in der regulären Spielzeit (Entscheidung fiel durch Elfmeterschießen) einen beachtlichen vierten Platz beim Turnier der Finanzämter in Ludwigshafen erringen konnte. In den vergangenen Jahren zählte auch der Tennissport zu den immer beliebteren Sportarten, wobei Bad Kreuznach des öfteren im Herreneinzeln einen der vorderen Plätze erzielen konnte. Nicht vergessen werden dürfen die Deutsche Steuergewerkschaft und der Personalrat beim Finanzamt Bad Kreuznach, die mit dazu beitragen, ein gutes Betriebsklima beim Finanzamt zu erhalten und auch die Kollegen nach ihren Möglichkeiten zu unterstützen.

Jährliche Veranstaltungen wie Betriebsausflug werden weitgehend vom Personalrat organisiert und durchgeführt und auch die Karnevalsveranstaltungen führt der Personalrat in Zusammenarbeit mit einer eigens geschaffenen Institution "Karnevalsvereinigung" durch. Diese Veranstaltungen finden großen Anklang und werden gerne wahrgenommen. Trotz der vielfältigen Tätigkeit der Finanzbeamten heute und der immer noch zunehmenden Arbeit bleibt gelegentlich noch Zeit, das die DStG zu einem Treffen außerhalb der Dienstzeit einlädt. Geselligkeit und ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl dürften trotz immer größer werdender Aufgaben nicht vernachlässigt werden!

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